Erfolgsformel KPIs: Mit den richtigen Zahlen zu erfolgreichem BGM
Es gibt diverse relevante Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Fehlbeanspruchung, Erkrankung oder Unfälle am Arbeitsplatz erhöhen. Dies wirkt sich nicht nur auf die Mitarbeitenden, sondern auch auf Unternehmen negativ aus. Deshalb gilt es, diese Faktoren zu identifizieren, und gezielt dagegen zu steuern, um für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz und damit auch mehr Produktivität und weniger Ausfälle zu sorgen.
Diese Faktoren steuern Produktivität am Arbeitsplatz:
Arbeitsplatzfaktoren
- Soziale Beziehungen
- Fürsorge des Arbeitgebers
- Erholungspausen
- Ergonomie am Arbeitsplatz & Arbeitsumgebung
- Handlungs- und Entscheidungsspielraum
- Kontrollierbare und durchschaubare Arbeitsprozesse
Gesundheitliche Faktoren, wie
- Psychische Gesundheit
- Stress
- Schlaf-Qualität
- Bewegungsmangel
- Chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes
Zum Glück beginnen immer mehr Unternehmen, ein Auge auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu werfen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt zunehmend an Wichtigkeit. Obwohl das so ist, wird in Deutschland nur eine geringe und selten effektive Umsetzung gesundheitsförderlicher Maßnahmen am Arbeitsplatz verzeichnet. Häufige Ansätze im BGM sind beispielsweise Gesundheitstage oder Laufgruppen. Solche zielen zwar in die richtige Richtung, weisen jedoch keine erwiesene Wirksamkeit oder Unwirksamkeit auf. Für erfolgreiches BGM braucht es Evidenz.
Bedeutung von evidenzbasiertem BGM
Durch die Verwendung von Evidenz kann bei der Entwicklung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung effektiv und präzise gearbeitet werden. Durch fundierte Entscheidungen können langfristig positive Ergebnisse für die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeitenden und Unternehmen erzielt werden.
Durch die Betrachtung gesundheitsökonomischer Variablen kann der Nutzen des BGMs wirtschaftlich legitimiert werden. Studien haben gezeigt, dass evidenzbasierte BGM-Programme eine Reduktion der Arbeitsunfähigkeits- und Abwesenheitsrate um durchschnittlich 25,1% erzielen können. Auch ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis im Verhältnis 2:1 konnte bei der Auswertung längsschnittlicher Daten ermittelt werden.
Durch die verringerten Ausfallzahlen und die Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit konnte außerdem ein deutlicher Anstieg der Produktivität verzeichnet werden. Erfolg hatten damit vor allem Programme, die sowohl individuelle Unterstützung zur Verhaltensänderung boten als auch gesundheitsfördernde Maßnahmen im Arbeitsumfeld ergriffen.
Um die Effizienz von BGM-Maßnahmen zu beurteilen, reichen AU-Zahlen alleine jedoch nicht aus. Der Grund dafür: Die Einflüsse auf AU-Zahlen sind zu vielfältig, um sie als Performance-Kennzahl für das BGM einzusetzen. Ein Sommer mit besonders vielen Sommergrippen zum Beispiel, macht alle positiven Effekte Ihrer BGF-Aktivitäten mit Leichtigkeit zunichte
Des weiteren lassen AU-Berichte den unsichtbaren Feind der Produktivität unbeachtet: Präsentismus.
Präsentismus bedeutet, dass Mitarbeitende krank zur Arbeit erscheinen.
Das verursacht deutlich mehr Kosten und Produktivitätsverlust, als Fehlzeiten es tun. Bei einer AU-Quote von 5% bleiben durchschnittlich 21% der Arbeitsleistung durch Präsentismus auf der Strecke.
Um nachhaltiges BGM zu betreiben, müssen also nicht nur AU-Zahlen reduziert werden, sondern auch gesundheitlicher Handlungsbedarf im Unternehmen identifiziert werden, so dass zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden können.
Gesundheit am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und den Erfolg eines Unternehmens. Evidenzbasiertes BGM bietet eine wirksame Möglichkeit, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Die Zahlen beweisen, dass evidenzbasierte BGM-Programme zu einer signifikanten Reduktion der Arbeitsunfähigkeits- und Abwesenheitsrate führen können. Durch Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit von Mitarbeitenden steigt auch die Arbeitsproduktivität deutlich an. Die Investition in evidenzbasiertes BGM vermeidet langfristig Kosten durch Fehlzeiten und Präsentismus und fördert die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft nachhaltig.
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Quellenverzeichnis
Huber, G. (2014). Evidenz in der Betrieblichen Gesundheitsförderung stärken. In: Badura, B., Ducki, A., Klose, J., Meyer, M., Schröder, H. (Hrsg.) Fehlzeiten-Report 2014. Springer, Berlin, Heidelberg.
Krause, A. (2008). Arbeit und Gesundheit. In F. Balck, H. Berth & E. Brähler (Hrsg.), Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie von A – Z. S. 41-46. Hogrefe Verlag.
Lampe, D., Steinke, M. (2017) Präsentismus: Zum Zusammenhang von Gesundheit und Produktivität. In: Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert. Mitarbeiterbindung durch Kulturentwicklung. Badura B (Ed); Berlin ; Heidelberg: Springer Gabler: 127-151.
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