Kategorie: Schlaf, Stress
Autor: Lucas Spranger

Atemlos durch die Nacht – Schlafapnoe als unterschätztes Gesundheitsrisiko

Mehr Bürgerinnen und Bürger als gedacht schlagen sich atemlos durch die Nacht – oft ohne, dass sie es bemerken. Geschätzte 80% wissen nichts von ihrer nächtlichen Atemlosigkeit, dabei stellt Schlafapnoe ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar [1].

 

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Harmloses Schnarchen oder gefährliche Atemaussetzer? – Ursachen von Schlafapnoen

Beim Schlafapnoe Syndrom (Apnoe = griechisch für Windstille), bzw. allgemeiner gesagt schlafbedingte Atmungsstörungen, kommt es während des Schlafes immer wieder zu unbemerkten Atempausen. Meistens ist die Ursache für Schlafapnoe, dass die oberen Atemwege verengt oder verlegt sind (obstruktive Schlafapnoe). In jedem zehnten Fall setzt der Atem aus, weil das Signal des zentralen Nervensystems an die Atemmuskulatur kurzfristig ausbleibt (Zentrale Schlafapnoe) [2; 3].

Setzt der Atem kurzzeitig aus, sinkt die Sauerstoffsättigung in unserem Blut – ein Warnsignal für unseren Körper, der uns sofort weckt. Und das tut er bis zu 100 Mal pro Stunde, ohne dass wir es mitbekommen! Das verursacht natürlich erheblichen nächtlichen Stress – gesunder Schlaf ist unersetzbar für unseren Körper. Schlafapnoe ist also mehr als nur harmloses Schnarchen, sie stellen ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar [4].

Doch wie kommt es zu Schlafapnoe? Eine der Hauptursachen obstruktiver Schlafapnoe ist starkes Übergewicht. Weitere Ursachen für Schlafapnoe können eine zu schlaffe Rachenmuskulatur, insbesondere in Rückenlage oder eine Fehlstellung des Unterkiefers sein. Insbesondere Menschen über 45 Jahren sind davon betroffen. Doch auch hoher Konsum von Alkohol, Schlafmitteln oder Nikotin können Schlafapnoe verursachen, indem sie die Muskulatur entspannen und in unser Nervensystem eingreifen [5].

 

© Unsplash – christian erfurt

Unzertrennlich, irgendwie unsterblich? Schlafapnoen als unterschätztes Gesundheitsrisiko

Haben Sie sich auch schon mal tagsüber total gerädert gefühlt, obwohl Sie rechtzeitig ins Bett gegangen sind und eigentlich dachten, gut geschlafen zu haben? Oder hat sich ihr Partner oder ihre Partnerin schon mal über ihre unregelmäßigen Schnarchgeräusche beschwert? Dann sollten Sie vielleicht über ein Schlafapnoe Screening nachdenken, denn die gesundheitlichen Folgen von Schlafapnoe können gravierend sein.

Gesunder Schlaf ist die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben. Ist unsere nächtliche Ruhezeit gestört leiden wir unter Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen [6] – wir sind kaum mehr leistungsfähig und laufen schneller Gefahr in Unfälle im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz verwickelt zu werden. Bis zu 17 % der Männer und 9 % der Frauen sind laut Studien von obstruktiven Schlafapnoen betroffen [4]. Bei Patienten mit Schlaganfall sogar bis zu 50%! [7] Schlafapnoen stellen also auch ein hohes Ausfallrisiko für Unternehmen dar!

Weitere gesundheitliche Folgen sind Bluthochdruck, Erhöhung der Blutfette und Übergewicht bis hin zu Depression. Die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist gefährdet. Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe Syndrom haben außerdem ein viermal erhöhtes Risiko für Schlaganfälle [2; 4; 6; 8; 9].

Unsterblich sind wir also natürlich nicht, aber auch nicht unzertrennlich mit unserem nächtlichen Stressor vereint. Durch ein Screening bestehend aus einem Fragebogen und EKG, Atmungs-, Lage- und SPO2-Messungen, wie beim mesana Gesundheits-Check-up, kann das Risiko für Schlafapnoen frühzeitig erkannt und diagnostiziert werden – und das ganz ohne Schlaflabor!

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Quellenverzeichnis

[1] Lee, W. et al. (2008). Epidemiology of Obstructive Sleep Apnea: a Population-based Perspective. Expert Rev Respir Med 2(3), 349–364. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2727690/
[2] Robert-Koch-Institut (2005). Schlafstörungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 27. https://edoc.rki.de/handle/176904/3178
[3] Schaefer, T. et al. (2008). Zentrale Schlafapnoe – Pathophysiologie, Relevanz, Diagnostik und Therapie. Somnologie 12, 190–204. https://doi.org/10.1007/s11818-008-0350-z
[4] Schulz, R., Eisele, H. J., Weissmann, N., Seeger, W. (2006). Obstruktive Schlafapnoe – ein wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Deutsches Ärzteblatt 103(12), 775–781. https://www.aerzteblatt.de/archiv/50715/Obstruktive-Schlafapnoe-ein-wichtiger-kardiovaskulaerer-Risikofaktor
[5] NDR (2020). Schlaf-Apnoe erkennen und behandeln. Abgerufen am 17.10.2020 von https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schlaf-Apnoe-erkennen-und-behandeln,schlafapnoe112.html
[6] Hader, C., Sanner, B., Rasche, K. (2004). Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom – Diagnostik. Dtsch med Wichenschr 129, 566–569.
[7] Wessendorf et al. (2002). Pulsoximetrie als Schlafapnoescreening beim Schlaganfallpatienten. Pneumologie 56, 357–362. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2002-32170
[8] Arzt, M., Young, T., Finn, L., Skatrud, J. B., Bradley, T. D. (2005). Association of sleep-disordered breathing and the occurrence of stroke. Am J Respir Crit Care Med 172(11), 1447-1451. https://doi.org/10.1164/rccm.200505-702oc
[9] Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (2017). S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen – Kapitel Schlafbezogene Atmungsstörungen. Somnologie 20(Suppl s2), 97–180. https://www.dgsm.de/fachinformationen_leitlinie.php

 

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